#9 Jutta Dornhofer

Interview mit Jutta Dornhofer
Ergotherapeutin und Sozialpädagogin

Warum unterstützen Sie Family?

In erster Linie, weil ich mit FAMILY parteifrei bleiben kann. Parteifrei gefällt mir deshalb, weil ich meine persönliche Meinung behalten und dazu stehen darf. Mir gefällt eine Politik, in der es um die Sache geht, und nicht darum, dagegen zu sein, nur weil die Idee von jemandem anderen gekommen ist. Eine gute Idee kann doch gemeinsam ausgebaut und ständig verbessert werden.

Zweitens, weil im Zentrum des Lebens jedes einzelnen Menschen die Familie steht. Nicht nur die klassische Familie, sondern auch die Patchwork Familie, Alleinerzieherfamilie, Großfamilie, gleichgeschlechtliche Paare mit oder ohne Kinder, pflegende Familie und nicht zu vergessen Singles, die ja auch immer zu einem Familienverband gehören. Familie ist nicht nur dort, wo kleine Kinder zu Hause sind. Familie ist auch dort, wo jemand zu Hause gepflegt wird, wo man in Würde alt werden darf. Dort wo wir uns zu Hause fühlen, dort ist Familie.

Welches Thema ist für Sie besonders wichtig?

Durch meine Tätigkeit als Ergotherapeutin im Krankenhaus und in eigener Praxis liegt mir vor allem das Thema GESUNDHEIT am Herzen und ich werde FAMILY mit meiner jahrelangen Erfahrung und meinem Fachwissen beratend in allen Belangen des Gesundheitsbereiches sehr gerne zur Verfügung stehen.

Was hat aus Ihrer Sicht das Thema Gesundheit mit Familie zu tun?

Ist ein Familienmitglied krank, behindert oder pflegebedürftig betrifft es die ganze Familie. Familien gehören dabei unterstützt und in schwierigen Situationen nicht noch zusätzlich behindert. Besonders im Falle einer Erkrankung ist die Familie die wichtigste Unterstützung, die wir haben.

Welche Erfahrungen möchten Sie einbringen? Wofür möchten Sie sich einsetzen?

Ich arbeite täglich mit verschiedensten Patienten/Patientinnen jeden Alters, die ihre Sorgen, Ängste und Wünsche erzählen und auch von Situationen, in denen sie nicht akzeptiert oder von der Umgebung und dem System behindert werden. Junge Menschen, berufstätige Menschen, pflegende Menschen, gepflegte Menschen, alte Menschen, erfolgreiche Menschen und Menschen, die vorübergehend „aus der Spur“ geraten sind. Das Ziel meiner Arbeit ist es, sie dahingehend zu begleiten, ihre Handlungsfähigkeit im Alltag, im Familienleben und im Beruf wiederzuerlangen bzw. zu verbessern. Diese Erfahrungen möchte ich einbringen.

Durch den täglichen Kontakt mit vielen Kollegen/Kolleginnen in medizinischen, therapeutischen und pflegenden Berufen sind mir auch die Probleme und Hürden der ausführenden Seite des Gesundheitssystems gut bekannt und ich möchte diese gerne an die zuständigen Stellen weitergeleitet wissen. Ein gutes Gesundheitssystem funktioniert nur mit Hilfe motivierter, zufriedener und entsprechend entlohnter Mitarbeiter.

Ich möchte mich auch einsetzen für mehr Maßnahmen zur Gesundheitsprophylaxe in jedem Lebensalter zur Stärkung der Eigenverantwortlichkeit für einen gesunden Körper und eine stabile psychische Gesundheit. Damit meine ich sowohl Kinder und Jugendliche, berufstätige Erwachsene bzw. Erwachsene, die wieder berufstätig werden sollen/wollen als auch Menschen im Pensionsalter, damit sie beim Älterwerden so lange wie möglich selbständig bleiben können.

Haben Sie ein Beispiel für Maßnahmen zur Gesundheitsprophylaxe, wenn Sie dabei an Kinder/Jugendliche denken?

Verstärkte Maßnahmen, um spätestens im Schulalter den Spaß an der Bewegung und am Sport zu erhalten und weiter zu fördern wäre zum Beispiel kostengünstiger, als darauf zu warten, dass Erwachsene aufgrund von zu wenig Bewegung in unserer gestressten, digitalisierten Welt kostenintensive Behandlungen bekommen müssen.