# 8 LYDIA KLEINLERCHER

INTERVIEW MIT LYDIA KLEINLERCHER
AUS TRISTACH,
SPITZENKANDIDATIN BEZIRK LIENZ
Was ist Ihr Zugang zur Politik von Family?

Ich arbeite als Tagesmutter beim Eltern-Kind-Zentrum und habe auch die Ausbildung zur Familienhelferin im SOS Kinderdorf in Imst absolviert. Meine Berührungspunkte mit der Familienpolitik sind daher recht klar, wenngleich ich auch anderweitige berufliche Erfahrungen gemacht habe. So war ich früher im Gastgewerbe auch als Köchin und Kellnerin tätig und kenne auch die Tourismusbranche.

Meine politische Erfahrung beschränkt sich noch darauf, dass ich Orts- und Gebietsleiterin der Landjugend war und in dieser Funktion einige Gemeinderatssitzungen besucht habe.

Dann kam Family und nachdem für mich nach Feuer, Wasser, Erde und Luft Familie so etwas wie das 5. Element ist, der Anfang allen Seins, hat mich natürlich allein schon der Name angesprochen. Mittlerweile kenne ich auch die Inhalte sehr gut und ich weiß ganz genau, dass ohne gesunde Familien in unserer Gesellschaft nichts funktioniert, nämlich auch die Wirtschaft nicht.

 

In welchen Gebieten wollen Sie sich politisch betätigen?

Mein Anliegen ist die Förderung und Unterstützung von Familien, wobei ich hier die Menschen aller Altersstufen meine. Insbesondere haben aber derzeit nicht alle Kinder einen guten Start ins Leben und hier gilt es, die Eltern massiv zu unterstützen. Die Kinderbetreuung muss finanzierbar werden, auch notwendige Therapien müssen übernommen werden, denn es ist eine Katastrophe, wenn sich Eltern das manchmal nicht leisten können und sinnvolle Behandlungen am Geld scheitern.

 

Welchen Stellenwert hat für Sie das Thema Bildung?

Ich bin der Meinung, dass die Themen in der Bildung zu den modernen Erkenntnissen noch nicht genügen. Kindern muss man vor allem auch soziales Denken vermitteln und nicht einfach nur Informationen. Es gehört eine moderne und motivierende Lernumgebung geschaffen und auch unsere Lehrpersonen müssen moderne Methoden kennenlernen und sich auch danach richten. Gute Pädagogen, die dann auch gut bezahlt werden, sind die Basis einer gesunden Gesellschaft.

 

Was ist mit Kindern, wenn die dann zu Jugendlichen werden?

Für unsere Jugend wünsche ich mir ganz klar, dass es für jeden einen geeigneten Lehrplatz oder einen Studienplatz gibt. Wir reden oft vom Facharbeitermangel, aber gerade in Osttirol ist es doch so, dass viele selbst nach der Lehre noch etwas anderes machen wollen oder zumindest auswärts arbeiten gehen, weil der Verdienst bei uns nicht ausreicht. Die Löhne müssen mit den Lebenserhaltungskosten Schritt halten, sonst werden wir gerade in unserem Bezirk noch mehr Probleme bekommen.

 

Was sagen Sie zum Thema der älteren Menschen?

Die älteren Menschen liegen mir sehr am Herzen, denn sie verdienen nach meiner festen Überzeugung unseren höchsten Respekt. Wir haben ihnen sehr viel zu verdanken und deshalb ist es für mich eine Selbstverständlichkeit, dass wir bestmöglich für sie Sorge tragen. Eine realistische Rente von der man auch leben kann, günstige kleine Wohnungen oder Wohngemeinschaften mit der Möglichkeit der Betreuung, das halte ich für wichtig. Wir benötigen auch genug ausgebildetes Pflegepersonal und dürfen Altersarmut schlichtweg nicht zulassen. Hier ist unsere Gesellschaft ganz eindeutig gefordert!

 

Glauben Sie, dass alle Vorhaben von Family auch finanziert werden können?

Ich habe mich natürlich im Vorfeld erkundigt, wie es mit den Finanzen ausschaut und das Land Tirol steht ja finanziell sehr gut da. Einem Budget von € 3,7 Mrd. stehen im Verhältnis zu anderen Bundesländern nur geringe Schulden gegenüber und es besteht hier durchaus Spielraum, tatsächlich etwas in unserem Sinne zu bewegen. Eine positive Veränderung unserer Gesellschaft, die zu Chancengleichheit führt und eine gute Versorgung im Alter, müssen uns ganz einfach etwas wert sein. Mir hat der Satz unserer Spitzenkandidatin gut gefallen: „Was nützt uns ein neuer Kreisverkehr, wenn es unseren Menschen in Tirol nicht gut geht?“. Es ist also, wie immer im Leben, eine Frage der Prioritäten und Tirol hat den finanziellen Spielraum, hier zu einem Vorzeigeland zu werden.

Februar 2018