Erschwinglicher Wohnraum und Eigentum

Family fordert neue Konzepte gegen teuren Wohnraum

Eines der Kernthemen in jeder politischen Diskussion ist der Umstand, dass für viele Menschen das Wohnen in Tirol kaum mehr erschwinglich ist. Es ist daher höchst an der Zeit, hier völlig neue Wege zu gehen und durch konkrete Maßnahmen den bloßen Versprechungen jetzt auch Taten folgen zu lassen.

 

FAMILY setzt in diesem Zusammenhang auf 5 Maßnahmen, die raschest umgesetzt werden sollten, um einerseits den sozialen Wohnbau anzukurbeln und andererseits den Menschen auch die Möglichkeit zu geben, Eigentum an Wohnräumen zu schaffen und damit nicht nur kurz-, sondern auch langfristig dieses Problem für sich und ihre Familie zu lösen.

 

Einerseits sind es die stets sich verschärfenden Vorschriften der Wohnbauförderung, die für die gemeinnützigen Bauträger dazu führen, dass es immer schwieriger wird, günstigen Wohnraum überhaupt noch zu errichten. Es benötigt hier einen runden Tisch mit allen gemeinnützigen aber auch privaten Bauträgern, um jene überschießenden Erfordernisse herauszufiltern, die letztlich verhindern, dass tatsächlich günstig gebaut wird und damit die Mieten oder Kaufpreise sinken können.

 

Gemeinsam mit den Gemeinden ist dafür Sorge zu tragen, dass jene Widmungskategorien forciert werden, die Grundstücke für den geförderten Wohnbau ausweisen, womit der Preistreiberei bei den Grundstücken ein Ende bereitet wird. Viele Grundstücke kommen für gemeinnützige Bauträger gar nicht mehr in Frage, weil die von den Wohnbauförderungsrichtlinien eingezogenen Höchstgrenzen nicht mehr eingehalten werden können. Zuschlagskriterien bei den Raumordnungskonzepten können bei Errichtung geförderter Wohnungen höhere Dichten ermöglichen und damit deren Errichtung wirtschaftlicher machen.

 

In einem dritten Schritt sollte den Mietern die Möglichkeit eingeräumt werden, ihre Objekte auch käuflich zu erwerben. Viele Menschen zahlen ein Leben lang anstandslos ihre Miete, um nach Jahrzehnten feststellen zu müssen, dass die damit keinerlei Vermögen gebildet haben. Oft ist es die Angst vor der Verschuldung, welche die Menschen von einem Kauf abhält. Durch eine Änderung der Wohnbauförderungsrichtlinien könnte erreicht werden, dass beispielsweise ein jederzeitiger Verkauf an die gemeinnützigen Bauträger möglich ist, wenn jemand sich tatsächlich nicht darüber aussieht, die Kaufpreisraten weiter zu bezahlen. Durch langfristige Finanzierungsmodelle könnte der private Käufer hier enorm entlastet werden, sodass im Endeffekt diese Situation fast nie eintreten würde.

 

Die Wohnbauförderung in Tirol ist zwar mit rund € 300 Mio. pro Jahr recht großzügig dotiert, damit verwaltet aber man nur den Status quo. Eine echte Verbesserung der Situation kann nur herbeigeführt werden, indem man diese Mittel erhöht und dadurch mehr geförderte Wohnungen zum Kauf und als Miete zur Verfügung gestellt werden. Auch die förderbaren Grundkosten wird man der Realität anpassen müssen. Es ist nicht zu erwarten, dass sich ohne Erhöhung des Förderungsbetrages die Situation verändern wird. Somit könnte man ein klares Zeichen setzen, dass es sich hierbei nicht nur um Lippenbekenntnisse handelt.

 

In einem letzten Schritt sollte auch die Nutzung von Freizeitwohnsitzen viel stärker kontrolliert werden, da die derzeitige Praxis viele zu diesem Missbrauch geradezu verführt. Viele Freizeitwohnsitze in einer Gemeinde treiben aber die Grund- und Mietpreise in die Höhe und machen es für die einheimische Bevölkerung fast nicht mehr erschwinglich, in der eigenen Gemeinde zu wohnen.

 

„Derzeit reden alle vom günstigen Wohnen, aber es fehlen Maßnahmen, die auch das Land beeinflussen kann. Will man nicht mehr Geld in die Hand nehmen, wird sich nichts ändern. Das muss man den Menschen dann aber auch sagen und nicht nur Versprechungen machen oder die Situation bedauern“, so Family-Spitzenkandidatin Andrea Krumschnabel in einer Aussendung.