Kinderbetreuung in den Ferien ist unzureichend!
Kinderbetreuung in Tirol: zu teuer, zu kurze Öffnungszeiten, zu viele weiße Flecken auf der Kinderbetreuungslandkarte.
Viele Familien brauchen zwei Einkommen um sich das Leben in Tirol leisten zu können. Besonders für Mütter ist es sehr schwierig, Familie und Beruf unter einen Hut zu kriegen. Zum einen liegt es an den Öffnungszeiten, die nicht mit der Arbeitswelt, die ganzjährig und ganztägig die Leistungen von allen MitarbeiterInnen braucht, übereinstimmen. Nicht nur die Schließtage, sondern auch die viel zu kurzen Öffnungszeiten am Tag, stellen in der Praxis die Eltern vor große Herausforderungen. Wir wollen aber unter keinen Umständen alle Kinder den ganzen Tag, 7 Tage in der Woche in einer Kinderbetreuung unterbringen. Aber die Arbeitszeiten und die Öffnungszeiten der Kinderbetreuungseinrichtungen müssen Hand in Hand gehen.
Ein großes Problem sind auch die Kosten: ein Großteil des Gehalts eines Elternteiles muss ausschließlich für die Kinderbetreuung aufgewendet werden. Alleinerziehende haben es besonders schwer- sie müssen ihren Lebensunterhalt ohnedies mit nur einem Einkommen bestreiten. Wenn wir von Chancengleichheit sprechen, dann ist es notwendig, die Kinderbetreuung kostenlos und ganzjährig anzubieten. Über den kostenlosen Schulbesuch denkt niemand nach, das finden wir selbstverständlich. So muss es auch für den Besuch der Kinderkrippe und der Kindergärten unbedingt möglich werden.
Traurige Tatsache: Eltern die es sich leisten können, buchen tolle Ferienprogramme während Kinder, deren Eltern es sich nicht leisten können, sich in Ferienzeiten um sich selbst und manchmal sogar um jüngere Geschwister kümmern müssen. Für das familienfreundlichste Bundesland ist das eine traurige Tatsache.
Der ländliche Raum hat nach wie vor Probleme: da gibt es häufig keine Kinderbetreuungseinrichtung für junge Kinder oder auch Schulkinder. Das hat zur Folge, dass viele Familien lieber in Städten leben wollen. Obwohl immer gesagt wird, wir wollen den ländlichen Raum stärken, passiert dort viel zu wenig für Familien.
Aus der Perspektive der Betreiber der Kinderbetreuungseinrichtung muss man anmerken, dass diese ohne Förderungen seitens des Landes nicht finanzierbar wäre. Aber die Finanzierung weist eine Lücke auf: sie ist auf 12 Monate ausgerichtet. Weder der Urlaubsanspruch der MitarbeiterInnen noch der Krankenstand sind eingerechnet.
Diese Finanzierungslücken müssen die Kinderbetreuungseinrichtungen selbst decken, obwohl genau dafür das Geld vom Bund dem Land zur Verfügung gestellt wurde.
Wäre es wirklich ernsthaft das Ziel der Regierung, Tirol kinderfreundlicher zu gestalten, dürfte das eigentlich kein Problem darstellen. Dann würde es ebenso kein Problem sein, das Geld für die Aufstockung des Personals in der Kinderbetreuung für Kinder zwischen dem 2. und 3. Lebensjahr auszuschütten. Das würde einen Qualitätsschub in der Kinderbetreuung bedeuten. Diese Versäumnisse sind ein Teil unserer Motivation in der Landespolitik mitzuarbeiten und Tirol gerade auf diesem Gebiet endlich an die Spitze zu führen.