#7 Michaela Kupfner

Interview mit Michaela Kupfner,
Mutter,
Angestellte
und Pädagogische Fachkraft für Kinderkrippengruppen i. A.

 

Was hat Sie dazu bewegt, sich bei FAMILY zu engagieren?

Meine Motivation sind sicher meine 3 Kinder. Meinen ersten Sohn brachte ich bereits mit 17 Jahren zur Welt. Obwohl ich so jung war, haben wir es trotzdem gut geschafft. Um Schwierigkeiten gut meistern zu können, braucht man eine Person die an einen glaubt. Ich denke mein Großvater hat in meinem Leben diese Rolle übernommen. Er war es, der mir bereits im Alter von 8 Jahren das „kinzen“ von Kleinkindern zugetraut hat und mir immer das Gefühl gegeben hat sehr stolz auf mich zu sein. Dadurch lernte ich schon sehr früh Verantwortung mit Stolz zu tragen.

Die frühe Mutterschaft hatte aber zur Folge, meinen Traum mit Kindern arbeiten zu können, aufschieben zu müssen. Heute ist mein Sohn selbst 17 Jahre alt und ein fleißiger junger Bursche auf den man zählen kann. Meine zweite Tochter ist bereits 12. Durch die jüngste Tochter erlebe ich täglich, dass es richtig ist, meinen Traum mit Kindern zu arbeiten endlich zu verwirklichen.

Welche Schlüsse ziehen Sie für die Politik daraus?

Ich weiß nicht nur durch meine Erfahrung, sondern auch durch meine Ausbildung, dass Vorbilder immens wichtig sind. Senioren finden gar nicht so viel Beachtung wie ihnen zusteht- ihnen soll Anerkennung für ihr Wirken im Leben zuteil werden. In meinem Fall habe ich so viel von meinem Großvater lernen können, dass es bis jetzt wirkt. Diese Vorbildfunktion der älteren Generation geht heute ein bisschen verloren.

Außerdem kenne ich die Problematik einer jungen Elternschaft. Eine Familie zu gründen, muss man sich heute wirklich leisten können. Da braucht es zwei berufstätige Eltern. Meistens können Mütter nur Teilzeit arbeiten-und durch die hohen Kinderbetreuungskosten bleibt da auch nicht viel.

In meinem Bekanntenkreis gibt es einige Alleinerzieherinnen, die haben es noch schwerer. Häufig bleiben die Kinder bei den Müttern. Väter gehen einer vollen Erwerbstätigkeit nach und Frauen haben immer die Belastung Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen. Wenn dann noch die Unterhaltszahlung für die Kinder ausbleibt, können sie das tägliche Leben beinahe nicht bestreiten. Aber darüber will niemand offiziell sprechen. Armut hat eine hohe Dunkelziffer. Die dauerhafte Belastung dieser Mütter führt oft zu chronischen gesundheitlichen Störungen.

Dagegen muss man was tun!

 

Was würden Sie von der Landespolitik in diesem Bereich erwarten?

Die Haltung von FAMILY  gefällt mir in diesem Punkt sehr. Das Ziel von FAMILY ist es Familien finanziell besser zu unterstützen. Die kostenlose Kinderbetreuung wäre für alle eine Entlastung.

Höhere Kinderbeihilfen für alle- zusätzlich eine Staffelung! Alleinerziehende Eltern haben im täglichen Leben oft andere Sorgen als sich per Computer Förderungen zu suchen, damit sie sich das Leben leisten können.

 

Was wird Ihre Aufgabe bei Family sein?

Ich gehöre dem großen Netzwerk von FAMILY an, weil ich ein Experte im täglichen Leben bin. Ich manage eine 5 köpfige Familie, bin berufstätig, mache eine Ausbildung und hoffe, allen in der Familie gerecht zu werden. Was diese Anstrengung bedeutet und wo man Entlastung braucht, kann ich aus erster Hand einbringen.

Familien haben bei FAMILY eine starke Stimme. Da werden Sorgen ernst genommen und nicht kleingeredet.