#1 Andrea Krumschnabel

SPITZENKANDIDATIN  

Interview mit Andrea Krumschnabel

Abgeordnete zum Tiroler Landtag, Unternehmerin, Pädagogin

 

Was bewegt Sie, eine eigene Partei zu gründen und damit zur Landtagswahl 2018 in Tirol anzutreten?

Ich bin seit 5 Jahren im Tiroler Landtag vertreten und habe mich in dieser Zeit sehr darum bemüht, die Interessen der Familien zu vertreten und mich speziell zu allen Themen zu äußern, die den Bereich Familie, Bildung und Soziales abdecken. Das sind auch jene Gebiete, auf denen ich persönlich über große Kenntnisse verfüge, weil ich seit Jahrzehnten beruflich mit diesen Dingen befasst bin.

Wodurch wird sich Ihre Politik von der anderer Parteien unterscheiden?

Ich denke, dass wir im Landtag durchaus zu allen Themen Stellung nehmen werden, aber hier eben einen neuen Gesichtspunkt einbringen. Was bedeutet diese oder jene Entscheidung aus dem Blickwinkel der Familie und wie können wir Maßnahmen gestalten oder abfedern, damit sie für Familien attraktiv sind.

Was meinen Sie hier konkret?

Einerseits geht es mir darum, dass Tirol im Bereich der Digitalisierung nicht den Anschluss verliert. Auch wenn es jetzt heißt, wir hätten hier einen Vorsprung bin ich der Meinung, dass dies weder in der gesamten Wirtschaft und schon gar nicht im öffentlichen Bereich der Fall ist. Natürlich gibt es in Tirol einige hervorragende Firmen, die technologisch auch voll auf der Höhe sind, aber gerade im Bildungsbereich gibt es neue Ansätze, bei denen wir noch gar nicht mit dabei sind. Eine rasche Ausbildung der Lehrer auf diesem Gebiet ist erforderlich, um die neuen Lernmöglichkeiten dann auch für unsere Kinder und Jugendlichen einsetzen zu können.

Mir geht es auch ganz wesentlich um Chancengleichheit im Land Tirol. Die beginnt mit den Kindern und endet bei den Senioren. Eine optimale Kinderbetreuung zu leistbaren Preisen ist mir ebenso ein Anliegen wie ausreichende finanzielle Absicherungen für unsere Senioren und auch für jene, die beispielsweise im Bereich der Pflege tätig werden. Sowohl in den Krankenanstalten als auch in den Pflegeheimen gehört das Pflegepersonal ordentlich entlohnt und auch für Menschen, die dies zu Hause tun, braucht es eine finanzielle und soziale Absicherung.

Der Umgang mit Sozialvereinen muss verändert werden. Hier gibt es eine große Anzahl engagierter Menschen, die sich oft um Randgruppen unserer Gesellschaft kümmern. Diese Vereine brauchen Planungssicherheit!

Sehen Sie beim Land finanziellen Spielraum für diese Dinge?

Nachdem das Land Tirol finanziell sehr gut dasteht und wir bei einer Budgetsumme von € 3,7 Mrd. unter € 300 Mio. an Schulden stehen, ist hier ganz sicher ein Handlungsspielraum gegeben. Wäre dies anders, könnten andere Bundesländer schon lange nicht mehr budgetieren. Es geht aber immer darum, was uns wie viel Wert ist und wo wir unseren Schwerpunkt sehen. Mein Schwerpunkt sind eben die Familien und all jene Menschen, die nicht von vorne herein mit Reichtum gesegnet sind. Wir müssen diesen Bereichen absolute Priorität einräumen, ich sehe es als eine andere Art der Standort- und Wirtschaftsförderung. Investitionen in Familien (Alleinerziehende, Kinder, Jugend und Senioren) kommen dem Land Tirol wieder zu Gute.

Wie halten Sie es dann mit der Wirtschaft?

Ich bin selbst seit vielen Jahren als Unternehmerin tätig und dabei ziemlich erfolgreich. Seit über 10 Jahren bilde ich mit unserem Ausbildungsinstitut Life und Business hunderte PädagogInnen aus, die in ganz Tirol heute Kinderkrippen leiten. Ich selbst habe vor 20 Jahren eine solche Betreuungseinrichtung mit heute fast 40 MitarbeiterInnen gegründet, in der ich heute noch die pädagogische Leitung habe.

Ich weiß also schon, dass natürlich auch die Wirtschaft ihre Bedürfnisse hat und sie die Basis dafür bildet, um Investitionen für jene Menschen zu tätigen, denen es nicht so gut geht. Ich bin aber der Überzeugung, dass eine familienfreundliche Politik auch im Interesse der Firmen ist und es gibt zahlreiche Studien, die das belegen. Familienfreundliche Strukturen in Betrieben sorgen nicht nur für höhere Zufriedenheit der Mitarbeiter sondern auch für weniger Krankenstände und andere messbare finanzielle Vorteile für die Unternehmen.

Sind für Sie Umweltthemen in diesem Zusammenhang auch relevant?

Für jeden, der nicht nur an uns, sondern an kommende Generationen denkt, ist das Thema Umwelt natürlich relevant. Eine gesunde Umwelt nützt nicht nur uns, sie nützt insbesondere unseren Nachkommen und es ist unsere ureigenste Verantwortung, auch unseren Kindern und Kindeskindern eine lebenswerte Umwelt zu hinterlassen. Eine verantwortungsvolle und vorausschauende Umweltpolitik entspricht haargenau den Intentionen von Family.

 

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